offener brief an die tum
den Präsidenten

An den Präsidenten der Technischen Universität München

Herrn Prof. Dr. Thomas F. Hofmann persönlich
Arcisstraße 21
80333 München

31.Oktober 2021

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hofmann,

bitte haben Sie Verständnis, dass für unsere Antwort auf Ihr Schreiben vom 1. Oktober 2021 die Form eines offenen Briefes wählen. Zahlreiche Menschen, gerade aus der Umgebung des Starnberger Sees, unterstützen das von unserem Verein erarbeitete Konzept zur Nutzung der Hans-Albers-Villa. Deshalb sehen wir es gesellschaftlichen Auftrag, weiter für dessen Umsetzung einzutreten.  
Unser Konzept -mit einem detaillierten Businessplan- möchte das Anwesen ganzjährig für die Allgemeinheit öffnen. Wir haben unterschiedlichste und vielfältigste Angebote für unsere Besucher und können auf wichtige Kooperationen zählen. Dieses Konzept wurde von uns entwickelt und sollte auch von uns umgesetzt werden, dafür steht ja auch unser Copyright.
Unsere Intention für die Hans-Albers-Villa ist eng verbunden mit den Personen Hans Albers und Hansi Burg. Deshalb ist uns der vollständige Erhalt ihres Wohnhauses wichtig – ohne invasive Umbauten für Übernachtungen. Auch lag uns der Denkmalschutz des Anwesens besonders am Herzen. Wir haben es daher bereits mit unserem Antrag vom 3.11.2019 durch die  zuständige Bayerischen Landesanstalt für Denkmalpflege unter Denkmalschutz stellen können (siehe deren Vollzugsmitteilung vom 24.1.2020: D-1-88-188-65 ).
Erinnerung, Toleranz, Information und Solidarität sind wichtige gesellschaftliche Aufgaben, gerade heutzutage bei zunehmendem Antisemitismus und Rassismus. Es ist notwendig, dem entgegenzuwirken und demokratische Werte zu vermitteln. Eng verbunden mit diesem Anspruch und Auftrag bieten wir Begegnung, Bildung, Fortbildung, Kultur, Kunst und Freizeit für ALLE an. Dies beschreiben wir seit mehr als zwei Jahren.
Unser Kooperationsangebot haben wir wiederholt dargelegt, sowohl beim Gespräch mit Ihnen am 11.  Mai 2021, als auch bei weiteren Gesprächspartnern. Selbstverständlich werden wir gerne mit der TUM zusammenarbeiten, wenn wir die von uns vorgesehene Nutzung erhalten. So ist Ihre Hochschule bereits jetzt eingeladen, Kamingespräche bei uns zu führen.
Sie wurden von uns auch über weitere zur Verfügung stehende repräsentative Villen in nächster Umgebung informiert. Beide dienten bereits als Tagungsorte mit Übernachtungsmöglichkeiten. Nach aktuellen Presseberichten scheint die Villa Zitzmann neuerdings vergeben. Die Villa Kustermann wäre jedoch weiterhin frei. Für die Belange der TUM würde sie sich bestens eignen. Ebenso wie die Hans-Albers-Villa verfügt sie über einen direkten Seezugang und einen großzügigen Garten. Im nächsten Jahr wäre sie zu beziehen. Es wäre dort möglich, Seminare, Workshops und Tagungen auszurichten und Gäste einzuladen. Die TUM bzw. die TUM Universitätstiftung könnte damit die für die Hans-Albers-Villa angesetzten Umbaukosten in Höhe von 3,5 – 4 Millionen Euro einsparen. 

Für uns dagegen gibt es keine Alternative. Respect & Remember Europe e. V. kann einzig und alleine nur in der Hans-Albers-Villa das erarbeitete Konzept einer Erinnerungs- und Begegnungsstätte umsetzen. Die TUM mit ihrer bereits heute stattlichen Anzahl von Liegenschaften sollte da wesentlich flexibler sein und ist keineswegs so ausschließlich auf diesen besonderen Ort angewiesen!   

Wir bitten daher um Verständnis für unsere Entscheidung und appellieren hiermit erneut an Ihr Entgegenkommen.

Mit freundlichen Grüßen

Respect & Remember Europe e.V.
Gabriella Meros
Vorsitzende

www.respect-and-remember.com

Respect & Remember Europe e.V,
Postfach 440251
80751 München
Clemensstrasse 15